Diabetes-Exzellenzzentrum_RGB-225

Plasmajet kINPen® MED

Punktgenaue Präzisionstechnologie für eine effektive Wundtherapie

Kaltes physikalisches Plasma – eine neue Ära in der Medizin

Definition von Plasma

Plasma steht hier nicht wie im üblichen Sprachgebrauch für den flüssigen, zellfreien Bestandteil des Blutes, sondern für einen angeregten Gaszustand, der neben fest, flüssig und gasförmig auch als vierter Aggregatzustand bezeichnet wird.

Durch Energiezufuhr in Form von Wärme kann ein Feststoff in eine Flüssigkeit und weiter in ein Gas überführt werden. Führt man dem Gas weiterhin Energie zu, entsteht ein Plasma. In diesem Zustand lösen sich äußere Elektronen von den Gasatomen. In einem Plasma bewegen sich somit Atome, Ionen und Elektronen frei und wirken aufeinander. Ein Plasma ist damit ein ionisiertes Gas, das als elektrisch leitendes Medium besondere Eigenschaften besitzt.

 

Plasma ist nicht gleich Plasma

Die Zusammensetzung und Eigenschaften von Plasma hängen von drei wesentlichen Faktoren ab:

• Art und Zusammensetzung des Gases
• Eingesetzte Energie zur Plasmaerzeugung
• Druckverhältnisse

Das in der Medizin verwendete Niedertemperaturplasma, Kaltplasma, enthält nur teilweise ionisierte Gase, deren freie Elektronen äußerst reaktionsfreudig sind.

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Wirkkomponenten und Wirkprinzip von Kaltplasma

Kaltplasma besitzt ein Spektrum an verschiedenen Wirkspezies: geladene, angeregte Teilchen, reaktive Spezies, UV-Strahlen, elektromagnetische Felder und Wärme (siehe Abb.). Diese entwickeln hochpotente, keimtötende Eigenschaften und können weiterhin biologische Wundheilungsprozesse induzieren.

Aus der Forschung – für die Praxis

Die innovative Kaltplasma-Therapie ist das Ergebnis einerjahrelangen wissenschaftlichen Zusammenarbeit der neoplas med GmbH mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP Greifswald), der Universitätsmedizin Greifswald, der Charité-Universitätsmedizin Berlin und verschiedenen
Industriepartnern.

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Der weltweit erste Plasmajet zur medizinischen Anwendung von gewebeverträglichem Kaltplasma

 

Der Plasmajet kINPen® MED ist der erste CE-zertifizierte Plasmajet, der als Medizinprodukt zur Behandlung von chronischen Wunden und erregerbedingten Hauterkrankungen zugelassen wurde.

Bei der revolutionären Technologie des Plasmajets kINPen® MED wird zur Erzeugung des atmosphärischen Kaltplasmas das Edelgas Argon verwendet. Dessen spezifische Eigenschaften
gewährleisten eine gleichbleibende Plasmaqualität – und das bei jeder Behandlung.

Therapeutischer Fortschritt auf den Punkt gebracht

Um das Kaltplasma beim Plasmajet kINPen® MED zu erzeugen, wird dem verwendeten Argon durch eine Hochfrequenzelektrode im Inneren des Plasmajets Energie zugeführt.

Der daraus gezündete Kaltplasmastrahl enthält verschiedene Wirkkomponenten (siehe links) und strömt mit < 40° Celsius aus dem Plasmajet-Kopf. So wird eine punktgenaue und kontaktfreie Applizierung auf die Wunde ermöglicht. Dadurch können auch komplexe Wunden mit Vertiefungen und Kavitäten wirksam
behandelt werden.

Die antibakterielle, antimykotische und antivirale Wirkung des Kaltplasmas umfasst im therapeutisch beeinflussbaren Behandlungsspektrum multiresistente Erreger wie z. B. MRSA. An der vom kINPen® MED Plasmastrahl getroffenen Oberfläche fördert dessen Wirkung die Zellproliferation.

Anwendung – benutzerfreundlich und sicher

Der Plasmajet kINPen® MED ist einfach zu bedienen und lässt sich mobil in Behandlungsräumen einsetzen. Die Anwendung erfolgt durch den Arzt oder eingewiesenes Fachpersonal.

Während der Behandlung gewährleistet ein auswechselbarer Abstandhalter (steriles Einmalprodukt) die Einhaltung der vorgegebenen Distanz und der Hygiene. Die Behandlungszeit sollte etwa 30 bis 60 s/cm2 betragen.

Neue Möglichkeiten für ein effektives Wundmanagement

Erreger bekämpfen – Wundheilung beschleunigen

Der Plasmajet kINPen® MED lässt sich bei einem breiten Indikationsspektrum akuter und chronischer Wunden anwenden. Selbst Wunden, die als austherapiert gelten, können potenziell positiv beeinflusst werden. Die Wirkung des kINPen® MED setzt dabei auf drei Ebenen an:

• Inaktivierung von Bakterien, Pilzen und Viren (einschließlich multiresistenter Keime wie z. B. MRSA)
• Förderung der Mikrozirkulation, dadurch Verbesserung der Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes
• Anregung der Wachstums- und Regenerationsprozesse des Gewebes bis zum möglichen Wundverschluss

Die Therapie ist weitgehend schmerzfrei und kann bereits bei der ersten Behandlung schmerz- und juckreizlindernd wirken. Dabei wurden bislang keine Nebenwirkungen und Resistenzbildungen beobachtet.

 

Behandlung einer chronischen Wunde

Der Plasmajet kINPen® MED induziert bei einer chronischen Wunde die Wundheilungsprozesse, die sonst körpereigen angestoßen werden, und trägt damit in jeder Wundheilungsphase zu einer effizienten Wundheilung bei.

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Erfahrungen aus der klinischen Anwendung

Bis jetzt liegen eine Reihe wissenschaftlicher Grundlagenarbeiten des INP (Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V.), Anwendungsbeobachtungen sowie die weltweit erste randomisierte, placebokontrollierte klinische Studie (RCT) vor.

Ergebnisse der RCT-Studie:

Klinischer Nachweis der positiven Wirkung des Plasmajets kINPen® MED beim Diabetischen Fußsyndrom durch Reaktivierung und Beschleunigung der Wundheilung bestätigt:

• 55 % stärkere Reduzierung der Wundfläche als bei Placebo
• Wundheilungsaktivierender Effekt von Kaltplasma
• Potenziell verkürzte Liegezeiten für DFS-Patienten

(Stratmann B. et al., in: JAMA Network OPEN 2020; 3 (7))

Wirkung von Kaltplasma auf Zelltypen

Der Plasmajet kINPen® MED hat die Fähigkeit, Erreger sicher zu inaktivieren. Nach allen bisherigen Untersuchungen konnte man keine Schädigungen der menschlichen Zellen durch seine Wirkung feststellen.

Für Mensch, Gesellschaft und Umwelt

Zukunftsweisende Forschung

Die Kaltplasmatechnologie eröffnet neue therapeutische Perspektiven
für herausfordernde Krankheitsbilder, z. B. Krebs. Erste
In-vitro-Versuche haben gezeigt, dass eine Kaltplasmabehandlung
bei Tumorzellen zum Zelltod führen kann. Da nicht alle Tumore

chirurgisch komplett entfernt werden können, könnte der Einsatz
von Kaltplasma eine Option für eine adjuvante Tumortherapie
sein. Sollte sich dies in klinischen Studien bestätigen, gibt es eine
neue Perspektive für Krebspatienten.

Breites Anwendungsspektrum des Plasmajet kINPen® MED: neue Perspektiven für die Medizin

Chronische Wunden (etwa bei Diabeteserkrankungen), postoperative Wunden, infektiöse und nichtinfektiöse Hauterkrankungen, entzündete Wunden, nekrotische Wunden, schwere Verbrennungswunden, Wunden, die auf herkömmliche Behandlungsmethoden nicht ansprechen: In all diesen und vielen weiteren Fällen bietet die Kaltplasmatherapie mit dem kINPen® MED innovative Perspektiven für schonende, effektive und schnelle Behandlungen.

Neue Forschungsfelder

Die Anwendung der Kaltplasmatherapie befindet sich bei herausfordernden Krankheitsbildern noch in der Forschung. Sollte sich die
klinische Evidenz in den Bereichen bestätigen, eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Behandlung mit dem Plasmajet kINPen® MED.

Adresse

Dr. med. Iris Dötsch

Joachim-Friedrich-Str. 46
10711 Berlin-Wilmersdorf

Anfahrt

Öffentliche Verkehrsmittel:

Buslinien 104, M19, M29 | S-Bhf.: Halensee | U-Bhf.: Adenauerplatz